Tuesday, April 18, 2006

Nahaufnahme: Google kauft Suchtechnik

Google hat sich die Rechte am Algorithmus Orion gesichert, der die Suche im Internet beschleunigen soll. In seiner Ergebnisliste führt Orion die relevanten Textauszüge aus den gefundenen Websites auf, statt nur auf die entsprechenden Seiten zu verweisen. Anwender müssen so nicht mehr jeden einzelnen Treffer anklicken, um die Informationen zu finden. Kriterien für die Auswahl einer Textpassage sind die Anzahl der für die Suche relevanten Wörter, ihre Verlinkungen untereinander sowie die Qualität der entsprechenden Website. Zusätzlich erhält der Nutzer Ergebnisse auf seine Anfrage, die Schlagworte aus dem Kontext des Suchbegriffs enthalten. So werden zum Beispiel bei einer Anfrage zum amerikanischen Bürgerkrieg auch Beiträge aufgelistet, die die Begriffe Washington oder amerikanische Geschichte enthalten.

Orion wurde von dem israelischen Informatikstudenten Ori Allon an der australischen Universität New South Wales entwickelt und vor einem halben Jahr zum Patent angemeldet. Der 26-Jährige arbeitet inzwischen in Googles Zentrale in Mountain View. Sein Suchalgorithmus befindet sich zur Zeit noch im Entwicklungsstadium und kann nur für englische Texte genutzt werden. Mit einem Abschluss des Projekts ist laut Allons Mentor Eric Martin in zwölf bis 18 Monaten zu rechnen. Die Universität New South Wales hält weiterhin Rechte an Orion, so weit er in ihrem Rahmen entwickelt wurde. Da die Technik als Ergänzung für die gängigen Suchmaschinen gedacht ist, hatten auch Googles Konkurrenten Microsoft und Yahoo Interesse an Orion gezeigt.

Unterdessen will auch Suchanbieter Accoona zum ernst zu nehmenden Mitbewerber aufsteigen. Ein Börsengang Ende Juni soll 100 Millionen Dollar in die Kassen spülen, die man zur Expansion nach Europa und China nutzen will.

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